Häppchenweise Wissen
Tellerrand
Ernährung
Egal ob der Protein-Hype, Detox-Kuren oder Abnehmen mit Gentests – ich prüfe kritisch mithilfe von Expertenstimmen und Studien, was Fakt und was leere Versprechung ist. Dabei hilft mir mein Studium der Ökotrophologie.
Gesundheit
Viele Krankheiten sind durch die Ernährung zumindest mitbedingt. Dazu zählen Diabetes Typ 2, Herzkrankheiten oder auch psychische Leiden. Vor allem die Erforschung des Mikrobioms zeigt, wie sehr die Gesundheit des Menschen von einer artenreichen Besiedlung unseres Darms abhängt.
Soziologie
Immer häufiger gilt Ernährung als Distinktionsmerkmal. Wer vegan isst, zeigt Mitgefühl, wer der Steinzeitkost folgt, ist systemkritisch, wer „bio“ kauft naturverbunden. Diese Identifizierung mit einer bestimmen Ernährungsweise kann zu Missionierungseifer und damit zu Streit führen.
Umwelt
Die moderne Landwirtschaft und das Konsumverhalten führen zu einer Erschöpfung der natürlichen Ressourcen. Nicht nur Stickstoff aus Dünger und damit Nitrat gelangt in unsere Umwelt, zunehmend wird auch der Klimafußabdruck landwirtschaftlicher Produktionsweise erforscht. Süßwasser und Fläche sind wichtige Ressourcen, die zunehmend knapp werden.
Genuss
Wussten Sie, dass Genießer schlanker sind als Menschen, die Essen gedankenlos herunterschlingen? Nicht nur das WAS auf dem Teller ist also wichtig für die Gesundheit, auch das WIE. Darum sind Mahlzeiten in Gemeinschaft so essenziell für das psychische und leibliche Wohl.
Psychologie
Warum hungern manche Menschen so lange, bis sie fast sterben während andere Menschen immer mehr an Gewicht zulegen, bis sie nicht mehr laufen können? Essstörungen haben teils genetische Auslöser, teils gesellschaftliche, teils psychische.
Tierwohl
Viele Tiere leiden in der Massentierhaltung, beim Transport oder bei der Schlachtung. Doch nur mithilfe der Wissenschaft wird verstanden, was Tieren wirklich schadet oder was ihnen ihr kurzes Leben erträglicher macht.
Jetztzeit
Der Kampf um die Wurst
Die einen posieren mit Rostbratwürstchen, die anderen halten Fleischesser für Mörder. Ums Essen werden erbitterte Kulturkämpfe geführt. Warum eigentlich? Und wichtiger: Kriegt man wieder alle an einen Tisch?
„Abwässer werden direkt eingeleitet“
Alexander Kirschner hat die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen an der Donau untersucht. Sein Fazit: Vor allem menschliche Fäkalien sind ein Problem.
Warum Nahrungsstudien komplex sind
Erschienen 3.5.2024 in: taz
Ernährungsstudien unterliegen nicht den Standards wie etwa Medizin. Dennoch ist die Ernährungsforschung auf dem Weg zu einer harten Wissenschaft.
Lesestoff
Scheinwerfer
Aufgewachsen im Dunstkreis von Reformkost und Brigitte-Diäten, habe ich mich irgendwann dafür interessiert, was Ernährung wirklich kann. Nach einem Studium der Ökotrophologie war für mich klar, dass ich mein Wissen weitergeben wollte. Da ich mich schon immer mit Stift und Papier wohl gefühlt habe, bin ich schließlich Wissenschaftsjournalistin geworden.